Autoimmunitaet und Babywunsch


Vorweg eine Meldung zum Freuen:
"Fast 2800 Kinder kamen im vergangenen Jahr im AK Barmbek zur Welt. Professor Bernhard- Joachim Hackelöer begrüßt die Kleinen musikalisch." - mit einem Lied auf seiner Munharmonika.
Quelle: Babyboom in Barmbek, weil der Chefarzt Mundharmonika spielt? Von Verena Töpper. Artikel im "Hamburger Abendblatt" am 21. Januar 2010.
http://www.abendblatt.de/hamburg/persoenlich/article1351178/Babyboom-in-Barmbek-weil-der-Chefarzt-Mundharmonika-spielt.html

 

 


Lambert-Eaton-Myasthenisches Syndrom (LEMS) und Myasthenia gravis (MG) -
Kinderwunsch: Ganz normal! -

Sich informieren und in einer Spezialisierten Klinik vorstellen: verantwortungsbewusst!

Nachwuchs-PLANUNG
= Medikamentöse Risikoabwägung und Risikoverteilung Mutter/Kind:
= bestMÖGLICHE Vorsorge für Kind UND Mutter treffen!

Überlegen:
Was glaube ich, als werdende Mutter im Extremfall (er)tragen und
für die Pflege des Babys beitragen zu können?

Was bin ich bereit, dem ungeborenen und dem neugeborenen Kind im Extremfall zuzumuten?


Freuen auch über ungeplante Schwangerschaft bei einer Autoimmunerkrankung der Mutter?
Womöglich sofort alle Medikamente absetzen,  besonders die, welche die Immunabwehr schwächen (sollen!)?
(Bitte keinesfalls, immer erst mit Spezialisten besprechen, ob er/ob diese eventuell zur stufenweisen Reduktion
des Immunsuppressivums(zum Beispiel) oder zum Umsteigen auf ein anderes Medikament rät/raten).

Schwangerschaftsabbruch womöglich, wenn Vater zum Zeitpunkt der Zeugung immunsupprimierende Medikamente einnahm? (Medikamente zur Behandlung IRGENDEINER Autoimmunerkrankung oder nach Organtransplantation).

 


 

04. Mai 2010: Auf der Seite www.lambert-eaton-myasthenisches-system.de habe ich über Schwangerschaft und Geburt von Müttern mit LEMS und MG berichtet. Am 02. Juni 2010 erschien ein neuer (wissenschaftlicher) Bericht. Mehr darüber siehe weiter unten auf dieser Seite.

 

 

 

 

19. Mai 2010: Folgende Institutionen bieten Beratung zum Thema Schwangerschaft und Geburt an:

 

(1) Auskünfte über Medikamenten-Wirkungen und Nebenwirkungen in der Schwangerschaft:

      http://www.embryotox.de/

      http://www.embryotox.de/pharmakovigilanzzentrum_embryona.html

Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie
Spandauer Damm 130, Haus 10B, 14050 Berlin

Lesen Sie bitte unbedingt, was dort unter dem Punkt "Hinweise" steht.

Beratungs-Telefon:
Tel. 030 / 30308-111
Fax 030 / 30308-122

 

Sprechzeiten:
(nur werktags, nicht an Feiertagen):
Vormittags (Mo-Fr) 9:00 - 12:30 Uhr
Nachmittags (außer Mittwoch) 13:30 - 16:00 Uhr

 

Sie können Ihr(e) Frage(n) zu Medikamenten in der Schwangerschaft per Online-Fragebogen stellen;
alternativ den Fragebogen ausdrucken und an "embryotox" faxen oder
den Fragebogen beim Telefonieren als Gedächtnisstütze nutzen, damit Sie auch alle Punkte ansprechen.

 

https://www.embryotox.de/fileadmin/frageboegen/Fragebogen_Schwanger_Druck.pdf

 

 

(2) Ihre behandelnden Ärzte können nachfolgend zitierten Artikel mit der Liste und Beschreibung der einzelnen Arzneimittel und Arzneimittelgruppen in der Schwangerschaft erwerben:

Alle bei MG und LEMS eingesetzen Immunsuppressiva werden abgehandelt. Zugrundegelegt werden vor allem auch Erfahrungen, die bei schwangeren, organtransplantierten Frauen gewonnen wurden.

 

C. Schaefer · C. Weber-Schoendorfer (Autoren von "embryotoxE"!):
Pharmakotherapie in der Schwangerschaft.

In:
Internist 2009 · 50:455-466 (CME- Zertifizierte Fortbildung).

 

„Bei der Therapieplanung sollten im gesamten reproduktionsfähigen Alter der Frau ...bewährte Mittel bevorzugt werden...Nach Einnahme eines....für Schwangere kontraindizierten Mittels ergibt sich keineswegs zwangsläufig [Bitte Betonung beachten: „nicht zwangsläufig", aber durchaus doch! F.M.] ein nennenswertes individuelles Schädigungsrisiko. Der Abbruch einer erwünschten und intakten Schwangerschaft ist nur sehr selten aus Gründen einer Arzneitherapie in Erwägung zu ziehen.....Allerdings sollte eine sonographische Feindiagnostik zur Bestätigung der normalen Entwicklung des Feten an­geboten werden. Zur Verbesserung der Arzneisicherheit in der Schwangerschaft können Ärzte aller Fachrichtungen beitragen, indem sie dem Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum Embryonaltoxikologie in Berlin (http://www.embryotox.de) die Daten exponierter Schwangerer mit deren Einverständnis zur Auswertung übermitteln."

 

 

(3) Neurologische Klinik, Ruhruniversität

St. Josef- und St. Elisabeth- Hospital

Kliniken der Ruhr- Universität Bochum gGmbH
Gudrunstrasse 56 44791 Bochum

bieten an:


"Beratung und Betreuung bei Kinderwunsch und Schwangerschaft sowohl bei Myasthenia gravis als auch bei LEMS".

Ansprechpartner; Dr. med. S. Otto
Kontaktnummer Neuromuskuläre Sprechstunde: 0234 - 509 - 2420


♥ ♥ ♥

 

 

 

04. Mai 2010

 

Am 02. Mai 2010 erschien ein neuer (wissenschaftlicher) Bericht über Schwangerschaft und Geburt einer Frau mit LEMS.
Vorher waren 5 Geburten (4 Frauen mit LEMS) veröffentlicht.

Jeder "Fall'" ist anders.

 

Das Besondere an dem neuesten Fall (Case Report vom 02. Juni 2010):

Bei der Mutter war keine Krankheit in der Vorgeschichte bekannt. Im letzten Trimenon (siehe ggf. unter "Begriffe erklärt") der Schwangerschaft klagte sie über Schwäche. Nach der Geburt - eines gesunden Babys - wurde das Lambert-Eaton-Myasthenische-Syndrom ohne Krebs (non-paraneoplastic LEMS) diagnostiziert.

 

 

 

20. Nov. 2008 - 19. Mai 2010

 

In dieser Zeit habe ich Artikel über 5 Geburten von 4 Müttern mit LEMS gefunden.


Die Mütter waren zur Zeit der Schwangerschaft zwischen 30 und 36 Jahre alt. Keine Mutter hatte eine Krebsdiagnose (non-paraneoplastisches Lambert-Eaton Syndrom). Es traten zum Teil schwere Komplikationen bei Mutter und Kind (auch beim Fetus) auf, aber alle fünf Kinder entwickelten sich früher oder später normal.

 

Der (meines Wissens) neueste Bericht kommt aus Dresden:

Ulrike Reuner et. al.: Transient neonatal Lambert-Eaton syndrome. J Neurol 2008.

 

Besonders bemerkenswert ist bei diesem Fall, dass der VGCC-AK Titer - am Tag 1 nach der Geburt bei Mutter (467,7 pmol/L) und Kind (462,13 pmol/L) fast identisch ist. „At the age of 6/12 months, anti-VGCC AB titres were negative..."

    
Das Kind liegt zur Zeit der Geburt in der Entwicklung etwas zurück (1940 g, 43 cm, Kopfumfang 30 cm), weist eine Woche lang „milde" Muskelschwäche auf und muss 5 Tage lang wegen einer Saugschwäche über Tubus ernährt werden.

 

Es wird eine ganze Reihe aufschlussreicher weiterer Fakten berichtet. So wurde die Gabe von Magnesium 3 x 200mg (zusammen mit Glyceroltrinitate 10mg) zur Unterdrückung vorzeitiger Wehen problemlos vertragen. Vergl. [Magnesium - Informationen eines Spezialisten, 08. Jan. 2008].

 

Informativ ist eine tabellarische Übersicht mit Vergleich aller bis dahin veröffentlichten Schwangerschaften und Geburten von Müttern mit LEMS:

Medikamente der Mutter vor und während der Schwangerschaft, Antikörper-Status bei Mutter und Kind, aufgetretene Komplikationen bei Mutter und Kind und deren klinisches Management werden dort und im übrigen Artikel aufgezeigt. („Pregnancy , delivery and clinical presentation in newborns of women with non-paraneoplastic LEMS - present case and review of the literature.")

 

"Die Kenntnis dieses Artikels ist ein MUSS für alle Frauen mit LEMS, die sich ein Kind wünschen oder schon schwanger sind sowie für das medizinische und psychologische Fachpersonal".  

 

 

Weitere Informationen und LINKs finden Sie auf der folgenden Seite:

 

http://lambert-eaton-myasthenisches-syndrom.de/e1.html

und auf anderen Seiten dieser Adresse:

 

- dort Ergebnisse zum Suchbegriff »Schwangerschaft«


Es wurden 8 Dokumente gefunden, sortiert nach [Anzahl der Treffer pro Dokument].

 

  1. LEMS Schwangerschaft & Geburt [11 Treffer]
    LEMS Schwangerschaft & Geburt Erstmals ...zuletzt geändert am 27.05.09
  2. Spezielle Themen [9 Treffer]
    Schwangerschaft und Geburt ...zuletzt geändert am 27.05.09
  3. Aktuelles [3 Treffer]
    Mehr zu Schwangerschaft und Geburt von Müttern mit LEMS und/oder MG unter "Spez. Themen". ...zuletzt geändert am 02.09.09
  4. Magnesium - Myastenia gravis [3 Treffer]
    Schwangerschaft und Geburt Magnesium: ...zuletzt geändert am 27.05.09
  5. Zweimalige Geburt einer Mutter mit LEMS [3 Treffer]
    Zweimalige komplikationslose Schwangerschaft und Geburt bei langjährig bestehendem autoimmunen Lambert-Eaton myasthenen Syndrom. Geburtshilfe und ...zuletzt geändert am 27.05.09
  6. Magnesium - Informationen eines Spezialisten [1 Treffer]
    s. Artikel „Spez. Themen/Schwangerschaft"  Niereninsuffizienz - Nierenversagen ...zuletzt geändert am 27.05.09
  7. Magnesium - Informationen eines Spezialisten [1 Treffer]
    s. Artikel „Spez. Themen/Schwangerschaft"  Niereninsuffizienz - Nierenversagen ...zuletzt geändert am 09.06.09
  8. Lambert-Eaton Myasthenisches Syndrom (LEMS) [1 Treffer]
    [Schwangerschaft und Geburt] Die äußere Berührung mit Blut von LEMS ...zuletzt geändert am 02.07.09

Das Suchwort "Magnesium" unter www.lambert-eaton-myasthenisches-syndrom" könnte Ihnen ebenfalls nützliche Infos bieten.

 

Ungeklärt scheint zu sein, ob vermehrt Schäden bei Neugeborenen auftreten bzw. auftreten können, wenn der Vater zur Zeit der Zeugung immunsuppressiv behandelt wurde.  Kompetente Auskunft: Siehe oben (1) bis (3).



19. Juli 2010

Vielleicht interessieren Sie sich auch für

Pränataldiagnostik - Beratung und möglicher Schwangerschaftsabbruch.
Positionspapier 2004 Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.

 www.dggg.de

http://www.skf-zentrale.de/DGGGStellungnahmePraenataldiagnostik.pdf

 

Die folgende Liste der Teilnehmer der Arbeitsgruppe habe ich dem Positionspapier 2004 wörtlich entnommen:

 

Prof. Dr. med. Hans Georg Bender, Düsseldorf, 2. Vizepräsident Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Direktor der Universitäts-Frauenklinik Düsseldorf

 

Isa Berndt, München Referentin des Vorstands Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe

 

Prof. Dr. med. Klaus Diedrich, Lübeck Präsident Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Direktor der Frauenklinik Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Leiter der Arbeitsgruppe

 

Prof. Dr. med. Ulrich Gembruch, Bonn Direktor der Abt. für Geburtshilfe und Pränatale Medizin der Universitäts-Frauenklinik Bonn

 

Dr. med. Gisela Gille, Lüneburg Vorsitzende der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung der Frau e.V. ÄGGF

 

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer, Hamburg Chefarzt der Abt. für Pränatale Diagnostik und Therapie, Allgemeines Krankenhaus Barmbek

 

Prof. Dr. med. Kurt Hecher, Hamburg Direktor der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

 

Prof. Dr. med. Hermann Hepp, München Direktor der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Großhadern, Klinikum der Universität München

 

Prof. Dr. med. Heribert Kentenich, Berlin Direktor der Frauenklinik der DRK Kliniken Westend Berlin

 

Prof. Dr. med. Wolfgang Küpker, Bremen Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Klinikum Bremen-Nord

 

Prof. Dr. med. Rüdiger Rauskolb, Northeim 1. Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht, Chefarzt Frauenklinik/Albert-Schweitzer-Krankenhaus Northeim

 

Ulrike Riedel, Berlin Rechtsanwältin, Mitglied der Enquete-Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin" des Deutschen Bundestages

 

Prof. Dr. jur. Dr. med. h. c. Hans-Ludwig Schreiber, Göttingen Juristische Fakultät der Universität Göttingen